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Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach
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Einführung: 18:45 Uhr
MUSIKALISCHE LEITUNG (BACH) UND SOLO-VIOLINE Alexej Barchevitch
DIRIGENT (BRUCKNER) Markus Huber
JOHANN SEBASTIAN BACH Sinfonia aus der Kantate „Am Abend aber desselbigen Sabbats“ BWV 42
JOHANN SEBASTIAN BACH Violinkonzert a-Moll BWV 1041
JOHANN SEBASTIAN BACH Orchestersuite Nr. 1 C-Dur BWV 1066
ANTON BRUCKNER Sinfonie Nr. 4 Es-Dur WAB 104 – „Romantische“
Anton Bruckner war jener fromme Komponist, der mit seinen visionären und weltentrückten Werken wahrlich Berge versetzen konnte. Bei vielen seiner Sinfonien und Messen handelt es sich um singuläre Kunstwerke, die eigentlich für einen Kirchenraum konzipiert waren – denn dort war er zu Hause: „Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen. […] Eigentlich habe ich – was meine Freunde jetzt „groß“ nennen – nur fertiggebracht, weil ich von Jugend an Ehrfurcht gehabt habe vor allem Echten und Heiligen.“ Besonders in seiner Jugend und in seinen Jahren als Dom-Organist im Linzer Stift St. Florian bildete ebenjenes heilige Fundament das Gesamtopus Johann Sebastian Bachs. Lange eiferte er ihm nach und versuchte ihm künstlerisch gerecht zu werden. Er konnte es wohl auch, denn Bruckners Orgel-Spiel zeichnete sich durch seine technische Finesse aus. Es gelang ihm wie keinem Zweiten, die Linzer Weihestätte mit mächtigen Klangwellen zu füllen. Als Tonkünstler war er ein großer Bewunderer der Musik Bachs und seiner Orgelwerke, wobei insbesondere die Bruckner‘schen Choräle deutlich den Einfluss des großen Meisters zeigen und eine ergreifende Gottesfurcht vermitteln, die im Übrigen in vielen seiner Kompositionen präsent zu sein scheint. Vor allem in seiner Sinfonie Nr. 4, die den Beinamen „Romantische“ trägt, folgt Bruckner dem Ansatz Baruch de Spinozas, dass Gott in der Natur allgegenwärtig sei. Doch was heißt bei Bruckner eigentlich „romantisch“? Die Sinfonie ist durchdrungen von einer tiefen Sehnsucht nach spiritueller Erfüllung und einer Bewunderung für die Natur. Sie entführt in eine Klangwelt voller majestätischer Schönheit und erhabener Größe, die in einem kraftvollen, geradezu galaktischen Schlussakkord kulminiert und damit den Bogen vom Träumerischen und Naturalistischen bis hin zum allumfassend Transzendentalen spannt. Und obwohl in E.T.A. Hoffmanns Aufsatz „Alte und neue Kirchenmusik“ der Komponist Giovanni Pierluigi da Palestrina gemeint war, könnte das folgende Zitat auch für Bruckners „Vierte“ gestanden haben: „Die Liebe, der Einklang alles Geistigen in der Natur, wie er dem Christen verheißen, spricht sich aus im Akkord, der daher auch erst im Christentum zum Leben erwachte, und so wird der Akkord, die Harmonie, Bild und Ausdruck der Geistergemeinschaft, der Vereinigung mit dem Ewigen, dem Idealen, das über uns thront und doch uns einschließt.“
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